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Telekom Austria: Betriebsräte scheint Ametsreiter nicht zu lieben
    (Wien - 2009-03-04) Sofort nach bekannt werden des Abgangs von Boris Nemsic und der damit ausgelösten Suche nach einem Nachfolger meldete sich der Telekom Austria-Betriebsrat und forderte, dass die Suche nach dem Nemsic-Nachfolger nicht an Nemsic delegiert werden dürfe. Es dürfe nicht sein, «dass Herr Nemsic überfallsartig das Unternehmen verlässt und diese Akut-Situation ausnützt, um Personen seines Vertrauens in Führungsrollen zu hieven und dadurch als Chef der Vimpelcom mit der Telekom Austria weiterhin leichtes Spiel zu haben. Die ÖIAG muss endlich ihre Rolle als Eigentümer wahrnehmen und selbst geeignete internationale Experten für die Nachfolge finden».
    Michael Kolek, Vorsitzender der Telekom Austria-Personalvertretung, befürchtete, dass Personen an die Spitze des Unternehmens kommen, die Nemsic verpflichtet sind und nicht «klar auf der Seite des Unternehmens und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen».
    Kolek weiter: «...Wir erwarten uns, dass sich ÖIAG-Chef Peter Michaelis zumindest genauso intensiv um eine geeignete Nachfolge für Herrn Nemsic bemüht wie er Verkaufsmöglichkeiten für die Telekom Austria sondiert. Tut er das nicht, kann man die ÖIAG auflösen. Es kann nicht sein, dass Boris Nemsic sich selbst seine Nachfolger aussuchen kann. Es liegt auf der Hand, dass Nemsic in erster Linie im Interesse seines zukünftigen Arbeitgebers handeln würde und nicht im Interesse der Telekom Austria».
    Kolek zeigte sich überzeugt, «dass nur international erfahrene, hoch qualifizierte und verantwortungsvolle Führungspersönlichkeiten mit strategischem Gespür, dem nötigen Weitblick und der Offenheit für neue Geschäftsfelder» das Unternehmen und damit den Wirtschaftsstandort Österreich jetzt stärken können.
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Betriebsrat der mobilkom austria stösst scheinbar ins gleiche Horn
    (Wien - 2009-03-04) Zwei Stunden nach dem Telekom Austria-Betriebsrat meldete sich auch der Betriebsratschef der mobilkom Werner Luksch und warnte zusätzlich vor Geheimdiplomatie hinter verschlossenen Türen. Luksch, der auch Mitglied des Aufsichtsrats der Telekom Austria Holding ist, verlangte dass die Belegschaftsvertretung in die Entscheidungsfindung eingebunden wird und meinte, dass es darum ginge, «dass die Erfolgsgeschichte der mobilkom austria Gruppe & der TA TA AG als zwei eigenständige Unternehmen unter professionellen Managern weiter geht» und setzt sich irgendwie ein wenig vom Betriebsrat der Telekom Austria ab, indem er in seine Aussendung den Satz «Hannes Ametsreiter als Holding CEO würden wir geniessen» einfliessen lässt.
    Wovor sich Luksch fürchtet, ist offensichtlich keine Personalentscheidung, sondern eine Ausgliederung der Auslandstöchter in eine eigene Gesellschaft, weil er glaubt, dass eine Aufspaltung der mobilkom austria Gruppe die ökonomische Substanz des Unternehmens schwächen würde.
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Der Vorstand der Telekom Austria reagiert
    (Wien - 2008-03-04) Gegen Abend wies dann der Vorstand der Telekom Austria die «politische Einflussnahme durch Betriebsrat Kolek scharf zurück» und forderte den «Betriebsrat zur Sachlichkeit auf». Der Vorstand erinnerte daran, dass bei der erst jüngst erfolgten Besetzung des Generaldirektors des Festnetzes mit Dr. Hannes Ametsreiter «seine Qualifikation ebenfalls vom Zentralbetriebsrat völlig unfair in der Öffentlichkeit in Frage gestellt» wurde und er vom Betriebsrat persönlich angegriffen worden sei. Das gleiche habe der Betriebsrat bei der Besetzung von Dr. Boris Nemsic als Holdingvorstand getan und «dem Unternehmen mit unsachlicher Kritik in der Öffentlichkeit geschadet».
    Der Vorstand von Telekom Austria wies darauf hin, dass die Bestellung eines neuen Vorstandsvorsitzenden in den zuständigen Gremien zu erfolgen hat, wo Kolek seine Vorschläge «mit sachlicher Untermauerung» einbringen könne.
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Unser Kommentar: Niemand für Telekom Austria geeignet?
    Vielleicht hat der Betriebsrat als solcher tatsächlich Probleme mit Ametsreiter. Schliesslich sind erfolgreiche Geschäftsführer nicht immer unbedingt die Gesprächspartner, die man sich bei Gehaltsverhandlungen wünscht. Die Qualifikation Ametsreiters, wenn auch nur indirekt, anzuzweifeln, hiesse, dass es momentan in ganz Europa keinen geeigneten Mann für die Telekom Austria gibt. Immerhin räumte Ametsreiter in den letzten Monaten auf nationaler und internationaler Ebene so ziemlich alles an Auszeichnungen ab, was man in seiner Position erhalten konnte. Und damit sind nicht Ehrenzeichen der Republik gemeint...




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