Mobile Times Auf ECTA Scorecard ist Österreich Zehnter
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    (Wien - 2009-01-29) Die ECTA (European Competitive Telecommunications Association) veröffentlichte ihre jährliche Scorecard zum Vergleich der Telekom-Liberalisierungsfortschritte in 20 europäischen Ländern. Vorneweg: Österreich schnitt mit Ungarn ziemlich durchschnittlich ab, die Nachfolgestaaten Österreich-Ungarns belegten gemeinsam Platz 10. Der Präsident des Verbandes Alternativer Telekom-Netzbetreiber (VAT) Berthold Thoma hält allerdings auch dieses Ergebnis für schmeichelhaft und ist überzeugt, dass Österreich in punkto Wettbewerb und Regulierung auf der Stelle tritt. Was der VAT aus der ECTA-Regulatory Scorecard herausliest ist, dass die buchhalterischen Auflagen für den Ex-Monopolisten Telekom Austria nicht ausreichend sind, wodurch keine klare Kostentrennung zwischen Infrastruktur- und Dienstebetrieb gewährleistet sei. Das sei, so der VAT-Präsident, besonders problematisch, da auf Basis dieser Daten die Einkaufs-Entgelte festgelegt werden, zu denen alternative Anbieter Leistungen und Infrastruktur vom Ex-Monopolisten zukaufen können.
    Weitere Mängel in Österreichs Regulierungspolitik bestünden bei den Durchsetzungs- und Sanktionierungsmöglichkeiten der Regulierungsbehörde (Platz 13 von 20) und auch im Bereich der so genannten Wegerechte bei Leitungsverlegungen (letzter Platz) und bei der Effizienz der Verfahrensführung zwischen Betreibern in der Regulierungsbehörde (letzter Platz) gehöre Österreich zu den Nachzüglern Europas. Darüber hinaus liege Österreich im Segment «Technology Neutrality» nur auf Platz 12. Hier wirke sich negativ aus, dass die österreichische Regulierungsbehörde RTR bislang keine Vorkehrungen getroffen hat, den ungehinderten entgeltlichen Zugang zu Glasfaserinfrastruktur des Ex-Monopolisten für alternative Anbieter sicherzustellen.
    Ein Kuriosum im ECTA-Report seien die Wiederverkaufspreise von Mietleitungen für die Geschäftskundenanbindung (2 Mbit/s 2km) in Österreich: Unter 19 erhobenen Ländern rangiert Österreich an letzter Stelle mit einer Marge von minus 18 %, d.h. dass der betreffende Einkaufspreis, den ein alternativer Anbieter an den Ex-Monopolisten zahlen muss, um 18 % höher ist als der Preis, den die Telekom Austria selbst einem Endkunden verrechnet.

http://www.ectaportal.com/
http://www.vat.at/




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