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De-Regulierung: eTel kündigt Wiederverkäufervertrag
    (Wien - 2008-06-25) Dem unabhängigen Anbieter Silver Server wurde laut dessen Angaben von der im Besitz der Telekom Austria (TA) befindlichen eTel Austria mit einer Kündigungsfrist von acht Wochen der VoIP Wiederverkäufervertrag gekündigt. Laut Silver Server sind davon 6400 aktive Rufnummern, 1650 portierte Rufnummern, mehr als eine Million Gesprächsminuten und 5300 Silver Server-VoIP-Kunden betroffen. Silver Server will seine Telefonminuten künftig von einem international tätigen Voice-Carrier beziehen.
    Silver Server Geschäftsführer Oskar Obereder sieht aber Beispielwirkung für den Bitstream-Bereich, denn nach einem aktuellen Plan der nationalen Regulierungsbehörden soll die TA in Ballungsgebieten von Regulierungsauflagen ausgenommen werden. Die TA wäre nicht länger verpflichtet, Mitbewerbern ihr Kommunikationsnetz zur Mietnutzung anzubieten.
    Obereder glaubt nicht, dass man davon ausgehen kann, dass die TA aufgrund von Erträgen aus dem Wiederverkaufsgeschäft auf Kündigungen verzichten würde und geht davon aus, dass Marktbegleiter auf Basis des neuen Bescheides per Kündigung erfolgreich aus dem Markt gedrängt werden könnten.
http://www.sil.at/

De-Regulierung: Vielfalt an Breitbandzugangsmöglichkeiten bleibt erhalten
    (Wien - 2008-06-30) Rudolf Fischer, Generaldirektor Telekom Austria TA AG, will die Alternativen beruhigen: «Der Verkauf von Vorleistungsprodukten in den Ballungszentren ist ein massgeblicher Teil unseres Geschäftes. Wir haben keinerlei Interesse, daran etwas zu ändern ... Die Befürchtungen unserer Mitbewerber sind unbegründet. Bestehende Verträge werden auch in Zukunft nicht gekündigt werden und für Neubestellungen werden wir die bestehenden, bewährten Angebote für ein halbes Jahr unverändert aufrechterhalten. Somit können wir die Verfügbarkeit von Breitbandvorleistungsprodukten auch in den wettbewerbsintensiven städtischen Regionen weiterhin garantieren».
    Die Telekom sieht Österreich im europäischen Vergleich als Vorreiter bei der Vielfalt an Breitbandzugangsmöglichkeiten für Konsumenten. Bei der Entwicklung und Nutzung von mobilem Breitband-Internet zählt Österreich im europäischen Vergleich zum Spitzenfeld. Die hohe Nachfrage nach Datenkarten und der starke Wettbewerb in den Ballungszentren bestätigen diese Entwicklung. Für die Telekom trägt daher der öffentlich konsultierte Entwurf der Regulierungsbehörde, der die teilweise Rücknahme von Regulierungsauflagen in ausgewählten Ballungszentren vorsieht, dieser geographisch sehr unterschiedlich ausgeprägten Wettbewerbsentwicklung Rechnung und entspreche der regulatorischen Zielsetzung, die Regulierung bei effektivem Wettbewerb schrittweise zurückzunehmen.
http://www.telekom.at/

De-Regulierung: VAT fürchtet Deregulierung des Breitbandmarktes
    (Wien - 2008-07-02) Mit der Frage «Hand aufs Herz: Was würden Sie tun, wenn Sie Anbieter auf einem heiss umkämpften Markt wären? Ihre Dienste dem Endkunden direkt anbieten oder freiwillig den Mitbewerb mitnaschen lassen?» wendet sich der VAT an die Öffentlichkeit und gibt auch gleich selbst die Antwort: «Jeder klar denkende Unternehmer wird sich auf das Endkundengeschäft konzentrieren, ist es doch immer einträglicher, als nur einen Teil vom Kuchen zu bekommen. Gewinnmaximierung ist nun mal die oberste Prämisse eines Wirtschaftsunternehmens».
    VAT-Präsident Berthold Thoma glaubt nicht, dass es ohne brauchbare Vorleistungsangebote Wiederverkäufer geben wird und das sei letztendlich das Ende für den Wettbewerb am Festnetz-Breitbandmarkt. Thoma fordert für die Alternativen Telekom-Anbieter und Internet-Service-Provider eine entsprechende Rechtssicherheit und - in Anspielung auf die Presseaussendung der Telekom - «keine medial kolportierten Zusagen für die nächsten sechs Monate» und fordert «eine regulatorische Lösung, die Rahmenbedingungen für alle Marktteilnehmer fair regelt und die im Glauben an eine wettbewerbsorientierte Regulierung getätigten Investitionen der alternativen Telekommunikationsanbieter nicht frustriert» und warnt wieder einmal, dass es auch um das Wohl der Kunden dieser Anbieter und um Arbeitsplätze ihrer Beschäftigten geht.
    Das Mitrechnen mobiler Breitbandanschlüsse will Thoma nicht gelten lassen, denn seiner Meinung nach sei das einzig gültige Messkriterium für den funktionierenden Wettbewerb auf diesem Markt die Anzahl der Festnetz-Breitband-Anschlüsse und deren Verteilung. Hier liege Österreich unter dem EU-Schnitt.
    Abschliessend wiederholt der VAT-Präsident die bereits mehrfach geäusserte Forderung nach einer strukturellen Trennung der TA und führt das inzwischen bekannte Beispiel Grossbritannien an, wo eine Trennung in eine Infrastruktur- und Dienstegesellschaft vorgenommen wurde.
    Allerdings ist nach Meinung von Beobachtern der britische Markt seither auch nicht offener als andere Telekommärkte. Einmal, weil die Querverbindungen zwischen den beiden Gesellschaften natürlich nach wie vor bestehen und zum anderen, weil auch in Grossbritannien die Alternativen natürlich gerne das staatliche Netz nutzen, für die Erhaltung und Pflege des Netzes aber nicht unbedingt aufkommen wollen - und die British Telecom auch nicht, denn es ist ja nicht mehr ihr Netz.
http://www.vat.at/




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