Mobile Times Französische 3G Praxis in Velizy
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Haben Sie sich schon einmal gefragt, was die vielen Anbieter von 3G-Diensten eigentlich machen, bevor sie ihr Produkt auf uns loslassen? «Testen» wird wohl jeder zur Antwort geben, auch wenn böse Zungen der Meinung sind, dass die einzigen Tester die Endkunden sind, die sich mit neuen Produkten ärgern müssen. Nun ganz so ist es nicht, zumindest wenn so ein Anbieter eines neuen Dienstes auf die Möglichkeiten eines so genannten 3G Reality Centers zurückgreift.

3G Reality Center
Die 3G Reality Center sind eine Einführung des französischen Telekomkonzerns Alcatel, die rund um die Welt eingerichtet worden sind. Dort können Unternehmen, die ein 3G-Angebot planen oder bereits fertig entwickelt haben ihr Produkt in einem echten 3G-Umfeld testen. 15 derartiger Zentren hat Alcatel inzwischen weltweit eingerichtet. Echte Laboratorien, in denen auch entwickelt werden kann, gibt es im japanischen Yokosuka und eben im französischen Velizy.
    In französischen Velizy, nicht weit von Paris, wo jährlich an die hundert Firmen vorbeikommen, werden auch Tests bezüglich Interoperabilität zwischen 2G und 3G durchgeführt. Dabei geht es im wesentlichen um vier Bereiche: Messaging & Kommunikation, Entertainment, UMTS Video Streaming und DVD Video.
    Im Bereich Messaging und Kommunikation wird die die Kommunikation zwischen mobile Endgeräten (Mobile2Mobile) ebenso getestet wie zwischen Mobilgerät und Festnetzgerät (Mobile2Fixed) sowie mit Video Mail Boxen. Unterhaltung bzw. Entertainment ist natürlich ein sehr umfassender Bereich. Im Labor in Velizy forschte man zum Zeitpunkt unseres Besuches vor allem in Richtung MMS Video Composer (SKT PMV) und Video Greeting Kiosk (Universal Mobile). Bei Video Streaming wird sowohl das klassische CSD mit 64 kbit/s als auch UMTS-Streaming mit bis zu 384 kbit/s getestet.

Das älteste 3G-Netz
Der älteste WCDMA 3G-Betreiber der Welt, die japanische NTT DoCoMo mit seinem FOMA-Netz ist für Alcatel eine wichtige Referenz. FOMA steht übrigens für Freedom Of Mobile Access. Wegen dieser Zusammenarbeit Daher gibt es in Velizy auch eine japanische Insel. Genau genommen ist es nur ein Raum - aber der hat es in sich, ist er doch ein Stück Japan mitten in Frankreich, wo die FOMA-Handys funktionieren.
    Im Reality Center in Velizy wird natürlich auch bereits HSDPA (High Speed Data Packet Access) getestet. Dabei legt man grossen Wert darauf, dass Alcatel von Beginn an beide Modulationsarten anbieten wird: QSPK & 16QAM. Eine Auslieferung verspricht man für das Jahr 2006.

Anwendungen
Bei praktischen Anwendungen ist man in Japan auf Grund der früheren 3G-Einführung schon weiter als in Europa. So kann man im FOMA-Showroom mit einer Lösung namens «:m-stage visual net» Videokonferenzen durchführen. Laut Angaben der Mitarbeiter von Alcatel ist das derzeit (März 2005) die bisher einzige in der Praxis verfügbare Videokonferenzlösung. Dabei kann der Bildschirm in bis zu vier Bilder geteilt werden. Es gibt aber auch einen Modus für «Chefs» - dann sehen alle eben nur den Boss. Im Modus «Screen Switch» sieht man jeweils den, der gerade spricht.
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    Interessent ist die Lösung für jene, die eigentlich nicht gesehen werden wollen: Sie können sich durch einen «Avatar» ersetzen lassen. Ob das jetzt eine Comic-Figur ist, die sogar die Lippen bewegt, oder ein abstraktes Bild, bleibt dem Anwender überlassen.
    Eine weitere m-stage Anwendung nennt sich «m-stage v-live». Hier können sowohl Live-Videos als auch archivierte Videos eingesetzt werden.
    Eine andere Anwendung aus Japan ist «i-motion mail». Dabei können E-Mails um Videoclips angereichert versandt werden.

Hinter den Anwendungen
Für Technik-Freaks ist wahrscheinlich weniger die Anwendung im Vordergrund interessant, sondern das, was dahinter steckt. Nun, im Hintergrund werkt ein von Alcatel und Fujitsu gemeinsam entwickeltes Experimentalsystem. Endlose Reihen von Blechkästen mit diversen Einschüben und vor allem eine geradezu unübersehbare Menge an Kabel, die das alles verbinden - ein Experimentalsystem eben. Gleichzeitig aber auch ein Vorgeschmack darauf, was uns in den nächsten Jahren an Möglichkeiten zur Verfügung stehen wird - wenn wir wollen.
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