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Artikel aus Mobile Times 35

Canon BJC-85

Flachmann

Der Dritte in unserer Testserie mobiler Drucker kommt seit Februar von Canon und heißt BJC-85. Die Bezeichnung läßt erkennen, daß es sich um einen Bubble-Jet-Drucker mit der hauseigenen Technik von Canon handelt. Damit besteht das Canon-Mobildruckerangebot jetzt aus drei Modellen.


Die im letzten Heft besprochenen Drucker von Hewlett (Packard DeskJet 350) und Tally (T 7110) bzw Olivetti JP 90 haben sehr unterschiedliche Ansätze zu bieten: Hoch- gegen Querformat heißt die Devise. Der Canon folgt wie der Tally-Drucker der flachen Linie, hat aber eine andere Philosophie anzubieten. Er wird nämlich erst mit einem als Option erhältlichen "Mobil-Kit" zum wahren "Mobilen". Vorher ist er ein sehr leichter und leistungsfähiger A4-Drucker, der seine Kraft aus der Steckdose bezieht.

Mit Optionen kann man aus diesem Drucker sehr viel machen. Aber fangen wir zuerst mit der

Grundausstattung

an. Der BJC-85 kommt mit Universal-Netzteil und Netzkabel sowie mit vier Patronen. Diese Bezeichnung ist etwas mißverständlich: in die "Farbpatrone" kommt nämlich die "Farb-Tintenpatrone" und in die "Schwarze Patrone" kommt die Patrone mit der schwarzen Tinte.Für den gerade nicht verwendeten Druckkopf wird auch ein Druckkopfbehälter mitgeliefert, so daß man relativ leicht zwischen Farb- und Schwarzdruck wechseln kann. Zwei CDs - eine mit Druckertreibern und eine mit Online-Handbüchern - sind ebenso enthalten wie ein ordentliches Handbuch, mehrere Informationsblätter für die Installation usw.

Für Windows 3.11 ist kein Druckertreiber mehr vorhanden, wer aber noch eine CD von einem anderen Canon-Drucker hat, die einen Treiber für den BJC-80 enthält, kann den ebenfalls verwenden.

Anschlüsse

Der Drucker kann mit einem Computer auf drei verschiedenen Wegen verkehren: Auf der Rückseite findet man den traditionellen Stecker für ein RS-232C-Kabel, das für die meisten Computer noch immer Standard ist. An der einen Seite gibt es einen USB-Anschluß, der wohl bald wirklich ein Standard ist, und auf der anderen Seite gibt es ein großes dunkles rechteckiges Fenster, hinter dem sich die integrierte Infrarot-Schnittstelle, die der IrDA-Norm tatsächlich entspricht, verbirgt. Die Anschlußkabel sind wie bei den meisten Druckern nicht im Lieferumfang enthalten.

Optionales

Die große Stärke des BJC-85 sind seine Optionen. Abgesehen vom bereits erwähnten Mobil-Kit gibt es einen Farb-Scankopf, der aus dem Drucker blitzschnell einen Farbscanner macht. Durch den ziemlich flachen Papierweg kann man auch Photos auf Photopapier relativ problemlos einscannen.

Eine andere Option ist der zusätzlich erhältliche Druckkopf für Photodruck, dessen Druckqualität auf den ersten Blick durchaus mit der von größeren standortgebundenen Drukkern mithalten kann. Dazu gibt es nicht nur Hochglanz-Photopapier sondern auch Photo-Karten zum Erzeugen eigener Postkarten. Wer ein individuelles T-Shirt gestalten will, kann den Canon auch dafür verwenden, denn es gibt auch ein T-Shirt-Transferfolie zu kaufen.

Ergebnis

Der Drucker ist erstaunlich, denn nicht nur, daß er auch beim Einziehen mehrerer Blätter hintereinander keine Probleme hatte, was wohl auch an der flachen Bauweise liegt. Er liefert auch ausgezeichnete Drukkqualität mit 720 × 360 dpi, was man an den vergrößerten Druckmustern sehr gut erkennen kann.

Der obere und untere Rand, der nicht bedruckbar ist, bleibt sehr schmal, so daß man fast das ganze Papier ausnützen kann. Das Gerät selbst ist relativ preiswert und liegt im gleichen Bereich wie gleichartige Tischdrucker. Die Kosten für die Tinte sind ähnlich denen bei anderen Druckern und stellen natürlich den größten Aufwandsposten dar. Die tatsächlichen Kosten pro Seite haben wir nicht festgestellt.

Die örtliche Mobilität des Gerätes ist in der Lieferversion durch das Fehlen des Akku-Packs natürlich beschränkt: Eine Steckdose muß in der Nähe sein.

Hervorzuheben ist auch, daß der BJC-85 als erster von uns getesteter Mobildrucker über drei verschiedene Kontaktmöglichkeiten verfügt. Jedenfalls ein rundum gelungenes Gerät, das durchaus eine Kaufempfehlung verdient.

Franz A. Köttl




MOBILE TIMES Home Letzte Überarbeitung: Montag, 10. Februar 2003
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