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Artikel aus Mobile Times 26
Noch müssen wir auf die ersten Symbian-Communicators warten, aber mehr als einen Vorgeschmack bietet uns schon jetzt der endlich lieferbare Communicator 9110, der im Gehäuse eines normal großen Mobiltelephon (157×56×27 mm) einen vollständigen Organizer mit kompletter Tastatur unterbringt. Wir haben dieses Gerät sehr ausführlich getestet. Was wir dabei festgestellt haben, lesen Sie hier:
Die Schachtel für den Communicator ist deutlich größer als die für ein "normales" Mobiltelephon. Das liegt aber nicht an der Größe des Gerätes, sondern am Zubehör, das - abgesehen vom Netzgerät - beigepackt ist. Neben einem 200 Seiten starken Handbuch und einer 36 Seiten umfassenden Kurzanleitung und einem noch kürzeren Quick-Start-Faltblatt, findet sich auch noch ein Heftchen mit diversen lieferbaren Applikationen und ein Kuvert mit der Beitrittsaufforderung zum Club Nokia.
Ein serielles Kabel für die Verbindung zu Computern ohne Infrarotschnittstelle ist ebenso vorhanden wie eine Diskette, die den Nokia-Server für Windows 3.11 nebst Modem und Druckertreibern enthält. Eine CD-ROM enthält:
Bis jetzt haben wir uns praktisch nur die Packung angesehen, während im Hintergrund der Akku unseres neuen Communicators geladen wurde. Jetzt wird es aber ernst. Der Akku ist 24 Stunden am Netz gewesen, sollte also durchaus konditioniert sein. Wir sind schon gespannt und fangen an.
Das Einsetzen der SIM-Karte ist problemlos und das Einschalten, sowie die Eingabe der PIN ebenfalls. Nachdem wir den Communicator 9000 mit A1 PocketNet getestet haben, soll diesmal max.online zum Zug kommen. Die Frage Connect stellt sich nicht, denn unser Communicator ist nur für 900 MHz gedacht. Nachdem ein Netz gefunden wurde, gehen wir auf die eigentliche Communicator-Funktion über. Dazu klappen wir das Gerät auf und werden sofort mit der Frage nach dem Heimatland konfrontiert. Ein lange Liste wird angeboten, durch die man mit den Pfeiltasten durchsaust (eine Abkürzung, sozusagen von A direkt nach Z ist nicht möglich). Österreich ist rasch gefunden und mit "OK" bestätigt.
Sofort taucht die Frage nach dem Datum auf. Wir geben es falsch ein und werden gleich darauf aufmerksam gemacht. Wir haben die Punkte weggelassen.
Der Communicator sagt uns das zwar nicht, aber wir sind schlau genug, das selbst zu merken. Das Finden des Punktes ist eher ein Problem (auf der Taste links neben der Leertaste). Dann kommt die Zeit, und anschließend sind die Benutzerdaten einzugeben. Es folgt die Meldung "Einrichtung erfolgreich abgeschlossen".
Anschließend schlägt das Gerät vor, die Daten von der SIM ins Gerät zu kopieren. Wir bestätigen mit "Kopieren" obwohl auf der neuen Karte noch keine Daten sind. Das Telephonverzeichnis des Communicators, das dann sichtbar wird, entpuppt sich als gar nicht so leer: Die Telephonnummern aller nationalen "Club Nokia"" von Belgien bis Ungarn sind schon vorgespeichert. Da kommt es auf die vier max.-Nummern, die von der SIM kopiert wurden, wirklich nicht mehr an.
Bis hierher war es ganz einfach. Jetzt aber wollen wir in das etwas komplexere Feld der Datenkommunikation umsteigen und sehen uns einmal die Notwendigkeiten von max.online. an.
Weil wir das vom PocketNet so gewohnt sind, dachten wir, bei max. geht das auch über Internet. Am Karsamstag setzten wir uns also hin und schlugen die max.online.-Broschüre auf und erstarrten: max.online. muß man brieflich bestellen! Macht nix, dachten wir uns und schauten uns die Internet-Seite der Mäxe an. Falsch geraten, auch über Internet geht nichts. Dort findet man nämlich das gleiche Formular, das man doch bitte ausdrucken und an max.mobil. einsenden möge. Wenn wir wirklich darauf angewiesen gewesen wären, hätten wir jetzt ganz dumm geschaut. Wir wollen aber nur testen. Das PocketNet kennen wir ja schon, also muß es unbedingt max.mobil. sein. Na ja, wir haben ja noch die Möglichkeit, unseren ganz normalen Account bei Internet Aktiv zu verwenden.
Also installieren wir den, denn wir wollen ja nicht nur den Communicator, sondern auch ein Netz testen. Wie gesagt, den max. online.-Zugang müssen wir uns für ein anderes System aufheben.
Ab jetzt wird es lustig, denn die nachfolgende Prozedur könnten wir uns auch ersparen, indem wir die Nokia-Services annehmen, die hierzulande von EUnet angeboten werden. Da wir aber keinen neuen Internet-Account brauchen - wir haben ohnedies schon zu viele - machen wir es erst einmal "zu Fuß", um an unseren normalen Account heranzukommen.
Wir starten mit der Taste "Internet" und finden uns auf einem Schirm, der uns die Alternative von "Wählen" oder "Einstellungen" bietet. Wir entscheiden uns natürlich für "Einstellungen".
Ein neuer Bildschirm bietet die Möglichkeiten:
sind die zwei angebotenen Möglichkeiten. Wir entscheiden uns - wir haben ja noch kein Profil erstellt - für "Neu".
Bei der Definition des Internet-Zugangs wird man nach folgenden Daten gefragt:
Und los geht's. Klappt aber nicht. Grund: Die Online-Nummer der Telecom ist wieder einmal überlastet. Also entweder machen die zu Ostern Service oder es wollen so viele Menschen internetten. Noch schlimmer: vielleicht trifft beides zu. Über die gute alte "normale" Nummer +431404830 klappt es dann aber doch, wenn auch die Uhr schneller tickt ...
Nun ja, unsere MOBILE TIMES-Seiten sind ja noch nicht für mobile Anwendungen auf Handys optimiert, aber wir können uns die Liste der Roaming-Abkommen sehr gut anschauen.
O.K. Aber die ganze Prozedur wäre wie gesagt nicht notwendig gewesen, denn wenn wir gleich im Menü Internet zum Punkt "Wählen", statt "Einstellungen" gegangen wären, dann wäre folgendes passiert:
Man sieht ein Verzeichnis von Lesezeichen --> Man wählt mit den Pfeiltasten "Internet-Setup" und drückt "Gehen zu".
Der Communicator öffnet eine interne Datei mit der Überschrift "Schritt 1", in der man sein Land wählt, wobei das Alphabet eher skandinavisch ist, den Umlaute, wie eben "Ö" stehen ganz hinten, hinter dem "Z" bzw. hier steht Österreich hinter Ungarn. Muß man nur wissen ... --> Der Communicator lädt eine Verbindung namens "Instant Internet". --> Diese bestätigt man mit "Annehmen". --> Man fährt mit den Pfeiltasten etwas weiter nach unten und entdeckt einen Text mit der Überschrift "Schritt 2". --> Ein Hotlink namens "Wählen Sie" stellt, wenn man sie anwählt, eine Verbindung mit "http://www.isp.nokia.com/deutschland/" her.
Eine alphabetische Liste von Ländern erscheint (Achtung! Man ist jetzt im Netz), in der Österreich wieder zuletzt angeführt ist. Wählen führt zu "traveller.eu.net/nokia" und einem EUnet-Angebot, das man nun annehmen kann - oder nicht.
Im Normalfall, vor allem wenn man viel im Ausland unterwegs ist, sollte man dieses Angebot ruhig annehmen, denn es bietet um einmalige EUR 29,95 (öS 412,12) zuzüglich Mehrwertsteuer E-Mail, Global Internet Roaming mit über 3.000 Einwahlknoten in mehr als 150 Ländern und vor allem keine zusätzlichen Servicegebühren. Das heißt, der regelmäßige mobile Internet-Zugang ist nach Bezahlung der Errichtungsgebühr gratis und es fallen nur mehr die Mobiltelephongebühren an.
Faxen ist kein Problem. Keine Einrichtung nötig: Taste "Fax" drücken, Fax erstellen, Empfänger eingeben und senden. Funktioniert hervorragend - wenn die Coverage gegeben ist.
SMS ist nur mit den Communicators so leicht: Taste "SMS" drücken, Text schreiben, Empfänger wählen und abschicken.
Neben den Telephon-Funktionen kennt der Communicator - und das gilt für den 9000 ebenso wie für den 9110 - alle wichtigen Organizer-Funktionen: Kontaktverwaltung mit fix vorgegebenen Feldern, Notizen (eine einfache Textverarbeitung), einen Kalender, den man in Tages-, Wochen- oder Monatsansicht darstellen kann, eine im Kalender integrierte Aufgabenliste und auch einen Taschenrechner.
Auf den ersten Blick ist der 9110 ein rundum gelungener Nachfolger des Communicators 9000. Er ist kleiner und handlicher, und damit viel leichter mit sich zu führen, der Akku bietet deutlich längere Standby-Zeit, die Bedienung ist gegenüber dem Vorgänger gleich geblieben und nur um zusätzliche Funktionen wie etwa Kamera-Anbindung erweitert worden.
Die Verkleinerung des Gerätes reduzierte allerdings auch die Größe des Tastenfeldes, womit Texteingaben noch etwas schwieriger werden. Auch das Display ist etwas geschrumpft.
Wie sich das alles in der Praxis auswirkt, werden wir - nachdem wir den Communicator etwas länger eingesetzt haben - in einem zweiten Bericht darstellen. So jetzt gehen wir aber Osternester photographieren. Die Bilder wollen wir nämlich über den Communicator versenden ...
Franz A. Köttl
![]() Text © 1999 by Mobile Times; HTML © 2001-2003 by Mobile Times |
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