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Artikel aus Mobile Times 25

Mobile News


Immer mehr Handy-Services

Der Konkurrenzkampf der Handynetzbetreiber wird für die Kunden langsam interessant: Handy-Banking bei der Mobilkom, A 1 Pocket net, max.online., Krone-Schlagzeilen, Wetterbericht, Kinoprgramme usw. von max.mobil. Die (ausgewählten) Dienstleistungen des Monats heißen Radio übers Handy und ÖBB-Fahrplan.

Fernsehen am Handy gibt's zwar noch nicht, aber Radio hören ist jetzt möglich: unter der max.nummer. 0676/237 10 58 kann man Radio RPN hören. Das ist vor allem für Menschen im Ausland interessant, weil man damit erstmals Live Nachrichten aus der Heimat hören kann und nicht extra einen Kurzwellenempfänger mitschleppen muß. Funktioniert übrigens hervorragend!

Den ÖBB-Fahrplan kann bei der Mobilkom jeder A1-User via Handy abfragen. Die Mobilkom bietet für diese Fahrplanauskunft drei Varianten an:

1. via Short Message Service (SMS): Mitteilung mit Angabe von Abfahrts- und Zielbahnhof sowie optional das geplante Datum und/oder die Uhrzeit (Beispiel: Wien*Linz oder wahlweise Wien*Linz*0915*240199, wobei 240199 für das Datum, hier 24.1.1999 steht)schreiben und via SMS an die Service-Rufnummer 0664-684 16 22 schicken. Die Auskunft kommt dann ebenfalls als SMS. Die Kosten pro erfolgter Auskunft betragen S 3,60.

2. Abfrage über A1 PocketNet (www.A1plus.at/oebb)

3. Via Nokia Smart Messaging unter der Servicenummer +43-664-0501.


GSM-Netz im Auto

ADC Telecommunications Wireless Group hat das "GSM Network on Wheels" (NOW) eingeführt. NOW ist ein komplettes GSM-System, das in einem Kleinbus installiert ist. Damit können Netzbetreiber Coverage in Gebieten bieten, wo sie sonst keine haben. Eine typische Anwendung sind Sportveranstaltungen, große politische Treffen usw. Die Mobilkom in Österreich verfügt über ein ähnliches Fahrzeug, das vor wenigen Jahren in Eigeninitiative gebaut worden ist, allerdings im Prinzip nur eine mobile Base-Station darstellt. NOW ist tatsächlich ein komplettes GSM-System samt Mobile Switching Center, Base Station Controller, Base Station und Sende- bzw. Empfangseinrichtungen.

Als Anwendung sehen die Anbieter auch Gebiete, in denen Initiativen gegen Mobilfunkantennen laufen: Dort könnte NOW temporär geparkt werden und damit die Versorgung auch solcher Gebiete sicherstellen. Eines ist nämlich sicher: Autos fallen ganz bestimmt nicht unter die regionale Bauordnung.


ONE World

Nach den Mobilkom Shops und den max. shops. kommen jetzt auch die Shops von One. Alle ONE World Shops befinden sich in zentraler Lage und wurden vom britischen Designer Lorenzo Apicella gestaltet. Die zentrale Lage trifft in Wien nicht ganz zu: Ähnlich wie die Mobilkom in der Treustraße Geschäftsräumlichkeiten im Headquarter nutzt, so hat auch One in der Zentrale in der Brünner Straße 52 den Shop für Wien eingerichtet. Sehr zentral sind die Shops jedenfalls in Linz auf der Landstraße, in Innsbruck in der Maria Theresien-Straße, und auch die Shopping City Süd in Vösendorf liegt für viele sehr zentral (was auch die Mobilkom bewog, dort einen Shop einzurichten). Die übrigen Shops: Graz, Sackstraße; Klagenfurt, Burggasse; Salzburg, Linzer Gasse; Dornbirn, Marktstraße.


Bananendisplay

Die Erfolge der Züricher ETH - MOBILE TIMES berichtete - ließen die Wissenschafter anderer Universitäten nicht ruhen: Jetzt hat auch Berlin seine neuen Kristalle. Vor zwei Jahren entdeckten japanische Forscher eine Art von Flüssigkristallen, die wie Bananen gekrümmt sind und eigenartige Verhaltensweisen zeigen: Kühlt man das Material ab, dann entstehen große Bereiche mit unterschiedlichen optischen Aktivitäten nebeneinander. Jetzt untersuchen auch die Forscher an der technischen Universität Berlin diese Flüssigkristalle, die, obwohl symmetrisch gebaut, Eigenschaften asymmetrischer Moleküle aufweisen.

pte/fak


Wettbewerb beschleunigt Weiterentwicklung

Die Telekommunikationliberalisierung ist seit einem Jahr Realität. Sie kam zwar nur sehr langsam in Schwung, mittlerweile gibt es so viele Anbieter, daß sich die Arbeiterkammer bemüßigt fühlt, nach einheitlichen Gebührenstrukturen zu rufen, "weil der Konsument von der Vielfalt an Tarifen total verwirrt würde". (So gehört bei einer Tagung des Verbandes Alternativer Telekom-Netzbetreiber Ende Jänner in Wien.) Die ständig steigende Zahl an Telephongesellschaften kann höchstens die Geschäftskunden verwirren, für die Privatkunden gibt es ja noch nicht allzu viele Angebote. Das liegt natürlich an den Rahmenbedingungen, vor allem an der Höhe der Gebühren für Mietleitungen, die an die Telekom Austria (vulgo Post) zu zahlen sind. Oder an dem vertraglichen Verbot, das Internet auch für Sprachdienste zu verwenden. Nur wer ein eigenes Komplettnetz hat, darf Voice over IP anbieten, und das trifft momentan nur auf die Telekabel , bzw. ihre Telephontochter Priority zu.

Die Telekom Control versucht sehr tapfer einen fairen Wettbewerb zu ermöglichen. In der österreichischen Telekombranche ist aber der Gang zum Richter an der Tagesordnung. Über 60 Verfahren sind bei Gericht anhängig. Ist das Telekomgesetz so schlecht oder hat der Staat mit seinem späten Liberalisierungstermin alle so nervös gemacht, daß der Druck jetzt einfach so groß ist und einvernehmliche Lösungen immer schwieriger werden.

In der Mobilfunkbranche ist der große Streit um die 1800er Frequenzen seit einem halben Jahr Thema Nummer 1. Da die Teilnehmerwachstumsrate so sensationell groß ist, ist das Begehr der Mobilkom nach 1800er Frequenzen nur verständlich. Aber Vertrag ist Vertrag, sagt Connect und pocht auf seine zugesagte Schutzfrist. Und Max.mobil steht schon bereit, um ebenfalls die vorreservierten Frequenzen einzufordern. Auch bei ihnen wird es bald zu knapp mit den vorhandenen Frequenzen. Der Gesetzgeber hat ein rasches Wachstum nicht berücksichtigt und das führt nun zu Problemen.

Ein weiteres offenes Thema ist die nächste Generation im Mobilfunk. Was folgt GSM? Der Standard ist zwar nocht nicht international definiert, aber alle wollen möglichst rasch bei der Realisierung dabei sein. Daher wird jetzt schon beim Gesetzgeber mobil gemacht, damit er die Gesetze zur Lizenz- und Frequenzvergabe nicht wieder verschläft und zu spät seine Ausschreibungen formuliert.

Über diese Probleme und die momentane Situation im Mobil- und Festnetz informiert sehr umfangreich das Buch Telekommunikation II, Ausblicke nach der Liberalisierung , herausgegeben von Achim Kaspar und Paul Rübig. Nicht nur Experten aus der Wirtschaft beleuchten Aspekteder Entwikklung der Telekom, auch die behördliche und gewerkschaftliche Seite bringt ihre Argumente ein. Wer tieferes Wissen über diesen boomenden Markt erlangen will, wird es hier finden. War der erste Band noch als Einsteigerlektüre konzipiert, so wird nun auch der Branchenkenner angesprochen, wenn er sich über den Ist-Zustand und die Zukunftstrends informieren will.

Christine Köttl


(Halb-)World-Handy Nummer 2

Nachdem Bosch schon vor längerer Zeit mit dem World-COM das erste interkontinentale Handy für die US-Frequenzen um 1900 MHz und die Europa-Frequenzen mit 900 MHz herausgebracht hat, schien es eine Weile, als ob Bosch mit diesem Produkt alleine bliebe. Jetzt hat Ericsson mit dem I 888 zurückgeschlagen: in Europa und in den USA brauchen Fans der Schweden nicht mehr auf das Eriocsson-feeling zu verzichten. Dual-Band 900/1900 macht es möglich.

Die Schweden haben übrigens angekündigt, daß sie demnächst - also vermutlich ab CeBIT - nur mehr Dual-Band-Handys vorstellen wollten. Man darf annehmen, daß die innerskandinavische Konkurrenzt aus Finnland (Nokia) und Dänemark (Bosch ex Dancall) nicht schlafen wird. Nach den weltweit eher mageren Wirtschaftsergebnissen von Ericsson im letzten Jahr, dürften die Dual-Band-Handys für den Ericsson-Konzern wieder einen Wachstumsschub möglich machen.


Flamenco im Festnetz

Ziemlich überraschend ist die spanische Telefonica bei der European Telecom eingestiegen. Damit sind die Spanier nach der Swisscom, der deutschen Mannesmann-Gruppe, und der Telecom Italia der vierte internationale Telephonkonzern, der in das österreichische Festnetz einsteigt.

Swisscom, hat bekanntlich bei der UTA das Sagen, die deutschen Mannesmann-Gruppe fusionierte werblich die beiden Anbieter tele.ring. und Citykom zu 1012Privat und die Telecom Italia stieg bei der Telecom Austria ein. Von den ausländischen Konzernen, die sich bisher an hiesigen "Alternativen" beteiligt haben, ist die Telefonica der bei weitem größte. Mit diesem Einstieg muß man aber - wie eigentlich schon bei der Swisscom - die Frage stellen, wo der Unterschied zwischen den "Alternativen" mit der spanischen und der schweizerischen (ehemals) staatlichen Telephongesellschaft auf der einen Seite und dem "Ex-Monopolisten" Telecom Austria mit Telecom Italia liegt. Die Alternative lautet momentan ehemals staaliche österreichische, italienische, spanische oder schweizerische Monopolisten auszuwählen. Als kleinen Nebenbuhler gibt es dann noch die deutsche Mannesmann-Gruppe, die wenigstens beim deutschen Mobilfunk gezeigt hat, daß sie durchaus nicht an brutalen Preiskämpfen interessiert ist.


Motorola StarTac Mobile Organizer

Für Mitte Februar plante Motorola die Einführung einer Organizer-Ergänzung zu seinen StarTac-Handys, die im zweiten Quartal lieferbar sein wird. Das Gerät soll StarTac Mobile Organizer heißen und einfach an die Rückseite eines StarTacs angeklipst werden. Der in den USA vorgesehene Preis beträgt rund US$ 250,-. Was ein Komplett-Paket (Handy + Organizer) kosten soll, war bei Redaktionsschluß noch nicht bekannt.

Der StarTac Mobile Organizer soll neun Monate mit zwei Lithium-Akkus betriebsbereit sein und mit den meisten StarTac-Versionen zusammenarbeiten können. Ob die GSM-Varianten dazu zählen, konnten wir noch nicht erfahren.

Die Software in dem Gerät dürfte ziemlich exakt der aus dem hierzulande wenig bekannten REX Rolodex entsprechen. Die kommt nämlich aus dem Hause Starfish - gegründet von Philip Kahn, der einst auch Borland gründete -, ist seit Juli 1998 eine 100 %ige Tochter von Motorola.


VOICE-BUTLER

Um den Voice-Butler, den die Mobilkom für A1-Kunden seit der Wiener Exponet anbietet, zu nutzen, muß man folgende Schritte durchführen:

1. Vor dem Einsatz

1.1. Feststellen, ob die automatische Rufnummernkennung des Handy eingeschaltet ist.

1.2. Voice-Butler-Nummer 0664/684 020 anrufen und Paßwort wählen.

1.3. E-Adresse ist aktiviert.

1.3.1. Für A1-Handys lautet die Adresse +43664[eigene Rufnummer]@A1plus.at

1.3.2. Für D-Netz-Handys lautet die Adresse +43663[eigene Rufnummer]@A1plus.at

2. Die Verwendung

Jetzt kann es eigentlich schon losgehen. Hat man seinen SMS-Dienst eingeschaltet - was normalerweise ja der Fall ist - erhält man für jede einlangende E-Mail eine SMS mit Absender und Betreff.

Hat man eine E-Mail erhalten, wählt man 0664-684 020 und kann die Nachrichten abhören. Es ist dann egal, ob man vom Mobil- oder Festnetz anruft, wobei man aber bei Anrufen, die man nicht mit dem eigenen Handy macht (Rufnummernkennung!) das Paßwort braucht.


ONE senkt Handy-Preise

Schon am 20. Jänner verkündete ONE die Senkung von Preise für ONE-Handys der Typen Nokia 6150 und Siemens S15E. Inzwischen wurden auch die Preise für die anderen Handys gesenkt, so daß die ONE-Handy-Preisliste nun (Preisstand 10. Februar 1999), aussieht (alte ONE-Preise stehen in Klammern) wie folgt:

Ericsson SH8883.499,-(5.000,-)
Motorola cd 9201.999,-(3.200,-)
Mitsubishi MT D 301.299,-(1.700,-)
Bosch Dual-Com 738699,-(2.200,-)
Nokia 61502.999,-(5.900,-)
Siemens S15E699,-(2.600,-)

GPRS kommt

ONE hat kürzlich angekündigt, GPRS (General Packet Radio Service) zu Beginn 2000, aber vielleicht sogar schon im Herbst 1999 verfügbar zu haben. Sollte das tatsächlich halten, dann kommen - was Internet betrifft - schwere Zeiten auf die Festnetzbetreiber zu - wenn die GSM-Netzbetreiber einen passenden Abrechnungsmodus finden. GPRS bedeutet nämlich nicht mehr und nicht weniger, als daß man ständig im Internet eingeloggt bleiben kann und dennoch keine Leitungskosten zahlen muß, wenn man nichts tut. Das alte Problem: Einwahl - Mail erledigen - ausloggen, und fünf Minuten später merken, daß man ja doch wieder eine Mail vergessen hat, sollte dann der Vergangenheit angehören. Damit man GPRS nutzen kann, müssen die benutzten Endgeräte GPRS-tauglich sein, was nach Angaben der großen Hersteller auf die neueren Geräte fast ausnahmslos zutrifft.

Die GPRS-Tauglichkeit wird in drei Klassen eingeteilt:

  1. GPRS und normaler Sprachverkehr gleichzeitig möglich.
  2. Handy schaltet automatisch zwischen GPRS und Sprachverkehr um
  3. Der Benutzer muß händisch zwischen den Betriebsarten umschalten.

Schon im zweiten Quartal wollen die ONE-Macher HSCSD (High Speed Circuit Switched Data) anbieten. Dabei kann durch Kanalbündelung eine Datenübertragungsrate von bis zu 57,6 kbit/Sekunde erreicht werden.


Nokia übernimmt Führung

Laut einer Dataquest-Studie hat Nokia im vergangenen Jahr 22,9 % des Weltmarktes für Mobiltelephone beherrscht und damit den bisherigen Spitzenreiter Motorola mit 19,8 % auf den zweiten Platz verwiesen. Ericsson blieb nach dieser Studie mit 14,6 % auf dem dritten Platz. Panasonic sicherte sich mit 8,9 % den vierten Platz und Alcatel wurde mit 4,3 % immerhin Fünfter.

Bei einem Gespräch mit MOBILE TIMES teilte Nokia-Unternehmenssprecher Lauri Kivinen mit, daß Nokia im vergangenen Jahr bei den Umsätzen eine Steigerung von 51 % erreicht hat. Die Umsätze verteilten sich regional recht gut: 58 % wurden in Europa generiert und je 21% in Amerika bzw. im asiatisch-pazifischen Raum. Was für den Finnen ein wichtiger Grund war, zu Gesprächen nach Österreich zu kommen, ist die Tatsache, daß Österreich für Nokia inzwischen zu den zehn wichtigsten Märkten weltweit gehört. Vor Österreich liegen die USA, China, Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Italien und Finnland (in dieser Reihenfolge). Hinter uns liegen die Schweden und die Australier.




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