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Artikel aus Mobile Times 21

Ein Schweizer Netz für Österreich?

UTA

In zwei Monaten ist es endlich so weit: nachdem der Zusammenschluß der UTA mit der Swisscom ausverhandelt ist, warten die beiden auf die kartellrechtliche Absegnung und dann kann das Geschäft so richtig losgehen. Mit 50% + 1 Aktie hat die Swisscom die faktische Mehrheit im Unternehmen, das bis auf weiteres unter dem Namen UTA geführt werden soll. Swisscom Austria, die bisher Datenkommunikationsdienste angeboten hat, wird voll in die neue UTA integriert. Die UTA wird ein vollwertiger Telekomanbieter werden und sich nicht nur auf Datendienste und Firmennetze beschränken, sondern schon Ende '98 sollen auch Privatkunden angesprochen werden. Zuerst nur im Auslandstelephondienst, der um circa 20% günstiger offeriert wird. Der Geschäftsfokus wird wie bisher bei den Business-Kunden, also den Mittel- und Großbetrieben liegen. Der Einstiegslevel sollen Telephonkosten von 400.000,- im Jahr sein. Wenn Electronic Commerce sich stärker durchsetzt, werden auch von bestimmten Kleinbetrieben diese Gebühren leicht erreicht werden. Nicht die Größe des Betriebes ist ausschlaggebend, sondern die Leitungsnutzung.

Sprach- und Datenkommunikation kann auch über Internet laufen: Blue Windows, die Internetdivision der Swisscom wird auch bei der UTA eingebracht. Ebenso ist angedacht das One-number-System wie in der Schweiz zu realisieren. Eine Person - eine Nummer, egal ob Festnetz oder Mobil. Es wurde versichert, daß die neue UTA kein eigenes Mobilnetz errichtet, aber in enger Partnerschaft mit einer Mobilfunkgesellschaft - so wie's aussieht, ist es max.mobil - Dienste anbieten wird.

Mit Zusatzdiensten möchte man prinzipiell Kunden überzeugen, die vorhandenen Breitbandnetze (2,4 Gigabit) erlauben es, große Datenmengen zu schicken, und so z.B. via GSM freie Parkplätze in einem Stadtbezirk zu avisieren. Der Phantasie für neue Services sind keine Grenzen gesetzt und ein wesentlicher Bereich wird im Entwickeln neuer Dienste liegen.

Die Qualität des Netzes sei ein überbetonter Anfangsasset, betonte der Vorstandsdirektor Herbert Hönlinger, wesentlicher für den Erfolg einer Telekomfirma seien "gut verhandelte Interconnections und kundenorientierte Services". 10% des österreichischen Telekommarktes möchte die UTA für sich erringen, was laut Marktprognose bedeutet, daß sie zwei Jahren eine 10-Milliarden-Compagnie sein würde. In diesen boomenden Markt ist für viele Platz, und der endlich beginnende Wettbewerb stärkt vor allem die Position der Kunden.

Christine Köttl




MOBILE TIMES Home Letzte Überarbeitung: Montag, 10. Februar 2003
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