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Artikel aus Mobile Times 16

Freien Äther für alle!

Was ist klein wie eine Zigarettenschachtel, lizenzfrei wie Brot und macht mehr Spaß als laut schreien? FunKey. Der Hersteller versucht aber nicht nur Handsprechfunkgeräte für Private zu verkaufen, sondern ein ganzes Lebensgefühl. Roger?


Bei jedem Polizisten hängt es zischend und brummend an der Hüfte: ein Funkgerät. Auch bei Straßenbahnern und anderen öffentlichen Diensten ist es im Einsatz. Doch bisher gab es, ab-gesehen von Spielzeugversionen, kein Funkgerät für den Hausgebrauch. Das ist jetzt anders geworden, denn die Firma Kenwood bietet mit dem FunKey ein Gerät an, das sowohl für den privaten Gebrauch als auch für den firmeninternen Einsatz die optimale Lösung darstellen kann.

"Was aber", so fragt man sich, "brauch' ich ein Funkgerät?" Nun, die Antworten sind vielfältig. Egal ob man in der Gruppe mit mehreren Autos unterwegs ist, ob man mit Freunden eine ausgedehnte Wanderung oder eine Trekkingtour unternimmt oder auch - für ernsthafter besaitete Menschen - in einer Lagerhalle die Leute koordinieren möchte.

Und egal wo man sie einsetzt: Funkgeräte haben viele Vorteile. Denn neben den großen, lizenzpflichtigen Geräten, gibt es mit FunKey nun auch lizenzfreie, die zwar nur eine Reichweite von 500 Metern (bis zu 3000 Metern unter absolut optimalen Bedingungen) haben, doch ob man über diese Distanz schreien muß oder funken kann, macht einen gewaltigen Unterschied an Komfort aus - zumal die meisten Leute nicht längere Zeit über einen halben Kilometer weit rufen können ohne sehr heiser zu werden. Und es ist nicht nur bequemer, sondern auch billiger. Schon in der Anschaffung schlägt es mit öS 1,899,- fast jedes Handy - außer natürlich die Geräte, die vom Netzbetreiber um symbolische 99 Schilling verschenkt werden.

Im Betrieb schließlich erspart man sich jede Art von Gebühr: keine Grundgebühr, keine Tarife, nur die Stromkosten fallen an. Und diese Stromkosten halten sich auch in Grenzen, denn mit nur drei Alkali-Batterien ist FunKey sechzig Stunden einsatzbereit (unter der Annahme von sechs Stunden senden, sechs Stunden empfangen und 48 Stunden Standby). Wahlweise gibt es auch einen Akkupack, der in acht Stunden wieder aufgeladen ist.

Funkgeräte haben natürlich auch Nachteile gegenüber Handys.

Erstens wird ihnen kein Netzbetreiber den Kaufpreis subventionieren.

Zweitens muß man beim Sprechen die Sprechtaste drücken und beim Empfangen wieder loslassen, wobei man dann mächtige Dinge wie "Roger" oder "Over and Out" sagen kann.

Drittens muß man einen der 68 Kanäle aus dem Frequenzband von 433,075 bis 434,750 MHz auswählen, und alle Geräte die in Reichweite und auf diesen Kanal geschaltet sind, können mithören - also lieber kein "illegales" Liebesgeflüster.

Bei FunKey ist dieses Problem nicht ganz so schlimm, denn man kann den integrierten CTCSS-Decoder einschalten, wodurch sich auf jedem Kanal 38 Untergruppen ergeben, die dann nur von denen gehört werden, die auch auf diese Untergruppe geschaltet sind. Damit ergeben sich 2584 mögliche Einstellungen, was bei 500 m Reichweite mehr als genug sein sollte.

Zubehör

Doch das ist noch nicht alles. Denn FunKey, das übrigens in den aufregenden Farben gelb oder schwarz erhältlich ist, verfügt auch noch über reichlich Zubehör. Angefangen von der Gürteltasche über das Lautsprecher-Mikrophon für die Brusttasche bis zu Headset oder Ohrenstöpsel und Ansteckmikrophon für Anwendungen, bei denen man zwei freie Hände braucht, wie Bergsteigen oder Autofahren ist alles vorhanden was das Herz des angehenden Funkers begehren könnte.

Passende Funkerkleidung

Doch Kenwood versucht hier nicht nur ein preiswertes und praktisches Accessoire für Beruf und Freizeit zu verkaufen, sondern gleich ein ganzes Lebensgefühl. Es gibt den sogenannten Kenwood Club, bei dem neben dem FunKey auch Off-Road Westen, Windjacken, Kappen, Schirme, Taschen, Poloshirts und T-Shirts in elegantem schwarz mit dezentem Kenwood-Logo abgegeben werden, so daß man zum Funkgerät dazu auch gleich die passende Kleidung hat.

Michael Köttl




MOBILE TIMES Home Letzte Überarbeitung: Montag, 10. Februar 2003
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