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Artikel aus Mobile Times 16

Autotelephon

Was ist noch sicherer als eine Freisprechanlage, hat besseren Empfang als ein Handy und ist trotzdem nicht teurer? Ein Autotelephon!


Mit dem Auftreten von Handys hatte man die Autotelephone totgesagt. Denn warum sollte man sich ein Autotelephon installieren, wenn man ohnehin das Handy mitnehmen konnte? Dann kamen die ersten warnenden Stimmen, die zu Recht meinten, es wäre ge-fährlich, wenn man während der Fahrt mit einem Handy telephoniert. Als Antwort darauf kamen die ersten Freisprechanlagen auf den Markt, die es ermöglichten, während des Gespräches beide Hände fest auf dem Steuer zu lassen.

Doch hat das Handy im Auto natürlich einen Nachteil: solange man nicht mit einer externen Antenne nachhilft, wird der Empfang immer schlechter sein als im Freien, da das Metall der Karosserie ja abschirmend wirkt - der berühmte Faradayische Käfig. Es kommt zwar noch etwas durch, da durch die heute üblichen großen Fenster in dieser Schirmung genug Lücken sind, aber trotzdem, es könnte besser sein.

Die Rückkehr des Koffers

Doch jetzt ist offensichtlich eine Renaissance des guten alten Autotelephons angebrochen. Die Geräte haben eine Sendeleistung, die mit acht Watt das zehnfache der Sendeleistung normaler Handys beträgt, was natürlich eine bessere Erreichbarkeit auch in Gebieten mit geringerer Netzabdeckung sicherstellt, wie entsprechende Berichte unserer Leser immer wieder feststellen.

Drei Firmen haben wir gefunden, die solche mit neuer GSM-Technologie aufgepäppelten Autotelephone präsentieren: Bosch, Motorola und Nokia. Die Geräte können entweder fix in das Auto eingebaut werden, verwandeln sich aber auch mittels eines Batterieköfferchens in ein portables Telephon. Diese sehen dann aus, wie die früheren C-Netz Apparate, spielen aber dank modernster GSM-Phase II Technologie ganz andere Stückeln.

Nokia 6080

Von Nokia kommt mit dem 6080 ein Einbausatz, der speziell für den Einsatz bei Fahrzeugflotten gedacht ist, denn dank der großen ISO-SIM-Card, die in den Kartenleser sehr leicht eingesetzt und wieder entnommen werden kann, ist es kein Problem, daß mehrere Mitarbeiter dieses Gerät jeweils dann nützen, wenn sie den Firmenwagen fahren. Gespräche kann man wahlweise über den Hörer oder die mitgelieferte Freisprechanlage führen, die aus einem Lautsprecher und dem obligaten Ansteckmikrophon für den Sicherheitsgurt besteht.

Bosch und Motorola

Dagegen haben sowohl das Motorola International 2700 als auch das Bosch 726 einen portablen Zusatz mit dem die acht Watt Sendeleistung auch außerhalb des Autos genutzt werden können. Das Gerät sieht dann wirklich wie das gute alte C-Netz-Portable aus. Mit dieser Ausrüstung wiegt das ganze dann etwa zwei Kilogramm und ist bereit für zwölf Stunden Standby oder 90 Minuten Gespräch - bei zehnfacher Sendeleistung muß man eben gewisse Abstriche machen.

Phase II

Diese beiden Geräte sind außerdem schon Phase II Geräte, wodurch Zusatzfunktionen wie Anrufbegrenzung möglich werden d.h. man kann dem Telephon vorschreiben, daß es nur gewisse Nummern anrufen darf, womit man z.B. die privaten Telephonate von Außendienstmitarbeitern einschränken kann.

Ein weiteres Feature ist die automatische Anrufannahme, wodurch das Telephon selbsttätig abhebt, wenn ein Anruf hereinkommt. Dadurch braucht man seine Hände nicht vom Lenkrad zu nehmen, wenn man angerufen wird.

Motorola hat in seinem Angebot außerdem noch eine abgestimmte PC-Card, mit der man das Telephon an ein Notebook anschließen kann, so daß dem mobilen Büro mit 9600 bps Datenübertragung (oder 36000 bps komprimiert) nichts mehr im Wege steht.

Michael Köttl

HerstellerBoschMotorolaNokia
GerätM-Com 726International 72006080 Basisteil6080 Hörer
Sendeleistung8 Watt8 Watt8 Watt
Gewicht2150 g2150 g460 g250 g
Größe242 × 170 × 65 mm242 × 170 × 65 mm25 ×170 × 117 mm210 × 56 × 40 mm
Gesprächszeit *)90 min90 minFixeinbau
Stand-By *)12 h12 hFixeinbau

*) Bezieht sich nur auf den Betrieb außerhalb des Autos in transportabler Version




MOBILE TIMES Home Letzte Überarbeitung: Montag, 10. Februar 2003
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