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Scheiben gegen Datenklau

In vielen Firmen wird ja leider viel zu wenig Wert auf den Schutz der eigenen sensiblen Daten gelegt. Dort, wo man aber sichertheitsbewußt handelt, entdeckt man immer wieder Schwachstellen.


Haben Sie etwa gewußt, daß man die Bildschirminhalte von Kathodenstrahlröhren mit speziellen Induktions- und Feldsensoren "abhören" und damit kopieren kann? Gegen diese spezielle Form der Telekommunikation helfen Funktionsgläser, die mit allenfalls bereits vorhandenen Raumschirmungen verbunden werden können und damit den Schutz der Daten lückenlos machen.
    Zum Beipiel gibt es von der Ersten Österreichischen Maschinglasindustrie AG (EOMAG) in Brunn am Gebirge bei Wien ein Glas namens Datastop, das dem deutschen MIL-STD-285 entspricht, also auch für militärischen Datenschutz ausreicht.

Leitendes Glas

Technisch gesehen handelt es sich dabei um ein Glas, das beiderseits mit einer leitenden Beschichtung versehen ist. In Verbindung mit umlaufenden leitenden Rahmen und der bereits erwähnten Raumschirmung wird der Raum lückenlos geschützt. Dabei müssen die Hersteller allerdings darauf achten, daß die Lichtdurchlässigkeit gegeben bleibt und auch, daß sich das Glas nicht färbt, es also farbneutral bleibt.
    Interessant sind solche Gläser aber nicht nur für Verarbeiter sensibler Daten, sondern für alle Büros, die in der Nähe stärkerer Störfelder, wie sie etwa von modernen Thyristorlokomotiven erzeugt werden, liegen. Störungen der Datenverarbeitung durch externe Einflüsse können damit hintan gehalten werden.

Wärmeschutz

Nebenbei gibt es die Gläser auch als zweischalige Isoliergläser, so daß auch ein entsprechender Wärmedämmwert erreicht werden kann.
    Die Gläser gibt es in verschiedenen Dämpfungsstufen (35, 45, 55 und 85 dB bei einem Gigahertz). Die ebenfalls erhältlichen einfachen Gläser sind für Innenraumeinsätze gedacht und haben eine Wämedurchgangszahl von 5,6. Die Zweischeibenausführung erreicht einen K-Wert von 1,5 bis 1,4 W/m² und ist daher für Außenfenster ebenso geeignet.
    Wie schön, daß man Notebooks noch nicht so einfach abhören kann wie Desktop-Computer - wenigstens so lange sie nicht via Docking-Unit mit einem CRT-Monitor verbunden sind.

pdh




MOBILE TIMES Home Letzte Überarbeitung: Montag, 18. Juni 2007
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